Wir verlieren den ganzheitlichen Blick aus den Augen. Wir erwarten alle Heilung von den Ärzten, als ob der menschliche Körper eine Maschine wäre, die, je nach Bedarf von Spezialisten repariert werden kann.

Sie müssen als „Gesundheitsmanager“ eine zentrale Stellung einnehmen, da sie zwei wichtige Dinge verbinden: die Vertrautheit mit Patienten und das Wissen um die wachsenden Möglichkeiten einer komplexen Behandlung.

Der Arzt/die Ärztin als Einzelkämpfer hat ausgedient. Teamarbeit in neuartigen integrativen Kompetenzzentren mit multidisziplinärem Fachpersonal wird organspezifisch und ganzheitlich zwischen ambulanter und stationärer Versorgung vernetzt erfolgen.

Die Krankenpflegeberufe müssen aufgewertet werden – inhaltlich, organisatorisch, finanziell. Sie sollten als Copilot des Hausarztes und als kontinuierliche Bezugspersonen für Patienten – als persönlicher Coach – fungieren.

Mit einer Neuordnung der Kranken­versicherung lässt sich die Ungleichheit zwischen privat und gesetzlich versicherten Menschen aufheben. Daher die »PrivaSetzliche« – gesetzlich grundversichert und privat zusatzversichert, z. B. mit einer Pflegeversicherung.

Wir müssen in technische, digitale und therapeutische Innovationen investieren, die gesamtwirtschaftlich zur Stärkung der gesellschaftlichen Entwicklung und Weltgesundheit führen. Spitzenmedizin braucht Spitzenforschung und langfristige Investoren.

Würden Krankheiten viel früher und systematisch zu festgelegten Zeiten erfasst, müsste weniger invasiv behandelt werden. Prävention ist – bei entsprechendem Angebot – auch eine Aufgabe von Patienten und Patientinnen.

Medizin heißt auch Fitness, Ernährung, Lebensqualität, die Vernetzung von Gesundheits- und Diätzentren, kliniknahe Altenpflege, ambulante Reha- und Psychiatrie-Einrichtungen. Das ist eine gesundheitsfördernde Einheit.

Medizinische Effizienz und Fürsorglichkeit sind kein Widerspruch. Wer Traditionelles und Modernes nach dem Prinzip „von leicht nach schwer“ verbindet, ermöglicht eine vertrauensvolle und ganzheitliche Heilung.